Ein sonniger Tag am Grundwasser – Ehrenberger Schüler untersuchen das Leben im Bach

Voller Neugier und mit Gummistiefeln im Gepäck wanderten die Schüler der 5. Klasse aus der Ehrenberger Förderschule an ihren Bach. Frau Thume und Frau Müller vom Landschaftspflegeverband e. V. erwarteten die Schüler mit spannenden Aufgaben und lustigen Spielen. Zu Beginn setzten sich alle Kinder mit geschlossenen Augen auf Decken und lauschten ganz leise auf die Geräusche der Umgebung. Frau Thume und Frau Müller erzeugten dann mit Händen, Steinen, Stöcken und kleinen Sieben zusätzliche Geräusche im Bach. Nachdem wieder nur das leise Murmeln des Baches zu hören war, öffneten alle die Augen und beschrieben gemeinsam das Gehörte. Lautes Platschen, ein Rauschen im Wasser und ein einzeln zu hörendes Plätschern im Bach wurden aufgezählt. Nun lösten die Erwachsenen das Rätsel auf und die Kinder teilten sich in drei „Musikgruppen“ ein. Jede Gruppe war für das Erzeugen eines der gehörten Geräusche verantwortlich. Frau Thume gab als „Dirigentin“ den Einsatz und die einzelnen Geräusche vereinten sich zum „Bachkonzert“.

Anschließend suchten die Kinder die Umgebung des Baches nach blühenden Pflanzen ab. Jeder fand seine Lieblingspflanze am Bach und beschrieb diese in seinem Bachtagebuch. Vergissmeinnicht, Löwenzahn, Weidenröschen, Weißklee, Glockenblume und Sauerampfer kamen in die engere Auswahl. Wie sieht die Wurzel aus, wie viel Blütenblätter hat die Pflanze und welche Farbe hat ihre Blüte? In den Pflanzensteckbrief im Bachtagebuch wurden die richtigen Antworten eingetragen. Bücher mit bunten Abbildungen und natürlich die Erwachsenen halfen bei der Suche nach dem richtigen Pflanzennamen. Die wichtigsten Merkmale der Blühpflanzen fanden in einer kleinen Zeichnung ihren Platz.

Ist der Bach sauber und riecht Wasser eigentlich? Spannend ging es dann bei der genaueren Untersuchung für die kleinen Bachentdecker weiter. Jedes Kind schnupperte an einer Wasserprobe und schnell war klar, dass das Wasser relativ sauber aussieht und keinen untypischen Geruch aufweist. Mit einem Papierfilter „bewaffnet“ siebten die Kinder die vorkommenden Schwebstoffe aus der gewonnen Wasserprobe. Nur wenig Substrat blieb im Filter zurück

Anschließend „tauchten“ die Kinder in die geheimnisvolle Welt der kleinen Gewässer-lebewesen ein. Ob Strudelwurm, Großlobellenlarve, Köcherfliegenlarve oder Bachflohkrebs. Besonders interessant fanden alle das „Wasserkalb“, einen rosshaarstarken, langen Fadenwurm. Mit dem Kescher fand jedes Kind sein Lieblingstier und hielt dessen Besonderheiten gleich in einer Zeichnung fest. In der Becherlupe waren die Körper der einzelnen Arten gut zu erkennen. So mancher zuckte beim Anblick der geheimnisvollen flinken kleinen Fliegenlarven erst einmal erschrocken zurück. Sehen sie doch stark vergrößert wie kleine Ungeheuer aus. Mit Hilfe eines einfachen Bestimmungsbuches bezeichneten die Kinder die gefundenen Arten selbstständig.

Vorsichtig entließen die Kinder alle Tierchen wieder in die Freiheit. Im Bachtagebuch vermerkten sie anschließend noch die Gewässergüte, auf welche die gefundenen Tierchen hinweisen. Die gefundenen Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven, Strudelwürmer, Bachflohkrebse und die großen Libellenlarven  weisen auf eine gute Wasserqualität des Grundwassers hin. Nun war natürlich noch Zeit, das Grundwasser ein wenig auf eigene Faust zu entdecken, selbst gebaute Wasserräder auszuprobieren oder einfach nur durch das Wasser zu waten.

Fröhlich wanderte die Klasse zur Schule zurück. Gespannt warten die Schüler nun auf das nächste Treffen am Grundwasser.