Unser Barfußpfad am Grundwasser in Ehrenberg

Am 03. Juli war es endlich wieder soweit. Die kleinen Bachpaten der Klasse 5 aus der Förderschule „A. Tannert“ trafen sich zu neuen spannenden Entdeckungen an ihrem Grundwasser in Ehrenberg. Bei schönstem Sonnenschein begrüßten sie Frau Thume und Frau Müller vom Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. Nachdem alle in ihre Gummistiefel geschlüpft waren, ging es auch schon mit einem lustigen Spiel namens „Camera natura“ los. Je zwei Kinder arbeiteten zusammen und „verwandelten“ sich in eine Kamera und in einen Fotografen. Die „Kamera“ hielt die Augen geschlossen und öffnete diese nur auf ein Zeichen des Fotografen für wenige Augenblicke. Mehrere solcher „Bilder“ wurden geschossen und dann die Plätze getauscht. Jeder skizzierte anschließend sein Lieblingsmotiv am Bach. Einige Pferde auf der benachbarten Weide sahen uns neugierig zu  und waren besonders für die Mädchen begehrte „Fotomodelle“.

Anschließend suchten die Kinder die Umgebung des Baches nach blühenden Pflanzen ab. Jeder fand seine Lieblingspflanze am Bach und beschrieb diese in seinem Bachtagebuch. Vergissmeinnicht, Löwenzahn, Weidenröschen, Weißklee, Glockenblume und Sauerampfer kamen in die engere Auswahl. Wie sieht die Wurzel aus, wie viel Blütenblätter hat die Pflanze und welche Farbe hat ihre Blüte? Im Pflanzensteckbrief wurden die richtigen Antworten eingetragen. Bücher mit bunten Abbildungen und natürlich die Erwachsenen halfen bei der Suche nach dem richtigen Pflanzennamen. Die wichtigsten Merkmale der Blühpflanzen fanden in einer kleinen Zeichnung ihren Platz.

Die nächste Aufgabe erforderte erst einmal Fleiß und Ausdauer. Alle sammelten gemeinsam Naturmaterialien für einen Barfußpfad. Kleinen Äste und Steine, Laub aus dem Vorjahr und viel frisches Gras wanderte in unsere Eimer. Ergänzt wurde die Auswahl mit Hobelspänen, Fichtenzapfen, Sand und duftendem Heu, die von Frau Thume und Frau Müller zusätzlich mitgebracht wurden. In flache Kisten sortiert und hintereinander aufgereiht ergab dies einen interessanten, abwechslungsreichen Barfußfühlpfad. Schnell waren Stiefel und Strümpfe ausgezogen. Mit geschlossenen Augen tasteten sich die kleinen und die auch großen Leute vorsichtig voran. Kühl, stachlig, ganz weich und kitzelig beschrieben die meisten ihre Empfindungen. Das machte großen Spaß und alle stellten sich mindestens ein zweites Mal in der Reihe an.

Bevor die Kinder noch einmal am und im Bach auf Entdeckungsreise gehen konnten, zog erst einmal etwas Ruhe ein. Die Geschichte der Regentropfenmassage konnte beginnen. Einige Kinder legten sich auf die Decken und schlossen ihre Augen. Die anderen setzten sich dazu und legten die Hände auf deren Rücken. Frau Thume erzählte vom schönen warmen Sommerwetter auf der bunten Wiese, einer kleinen Regenwolke, die erst wenige, dann immer mehr Tropfen fallen ließ und von  anschließen wieder warm scheinenden Sonne. Die kleinen Hände bewegten sich als „Regentropfen“ auf den Rücken der Mitschüler, erst langsam und vorsichtig, dann etwas stärker und zum Schluss strichen sie wie ein leichter Sommerwind darüber. Das war sehr angenehm, auch wenn manchmal ganz schön kitzelig.

Im September treffen sich alle erneut am Grundwasser zur großen Wasserolympiade. Dieser nächste Bach-Patenschaftstag wird wieder mit viel Neugier und Spannung erwartet.